Gaspreise im Vergleich – Bis zu 600€ sparen

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Gaspreis und Gaspreisentwicklung

Jeder zweite Haushalt in Deutschland, rund 20 Millionen Abnehmer, hat sich mittlerweile für die Beheizung seiner Immobilie für die Gas-Variante entschieden. Die Entwicklung zeigt weiterhin aufwärts, was die rund Eintausend Gasanbieter natürlich freut. Jeder buhlt mit Konditionen und Service um weitere Kunden, der teils erhebliche Vorteile über Boni oder Rabatte nutzen könnte. Es sind jedoch nur zirka zehn Prozent der Kunden, die ihre Gaspreise im Blick haben und bereit sind für einen Wechsel ihres Anbieters. Die weitaus größere Gruppe bleibt jedoch ihrem meist örtlichen Anbieter treu und zahlt dafür zumeist höhere Versorgungspreise. Obwohl die Gaspreise in den letzten Jahren weiter gefallen sind.

Themenübersicht

Durchschnittszahlen zum Gasverbrauch pro Jahr

Die folgende Übersicht stellen lediglich Anhaltspunkte für den durchschnittlichen Jahresverbrauch von Gasmengen verschiedener Immobilien dar. Die Schätzungen berücksichtigen jedoch weder die Zahl der Bewohner, die Art der Gasverwendung oder Dämmmaßnahmen. Danach berechnen sich die Jahresverbräuche einer 30-Quadratmeter-Wohnung mit rund 3.800 kWh, einer 50-Quadratmeter-Wohnung mit rund 5.000 kWh. Eine doppelt so große Wohnung verbraucht hingegen bereits 12.000 kWh, den Sprung auf zirka 20.000 kWh gilt für ein Reihenhaus und nochmals 10.000 kWh mehr werden für ein Einfamilienhaus benötigt.

Wer sich über den eigenen Durchschnittsverbrauch ein genaueres Bild machen möchte, sollte sich dazu regelmäßig den aktuellen Zählerstand notieren und diesen hochrechnen. Wobei sich kalte Winter durchaus negativ auswirken. Gewünschte Energiereduzierungen gelingen am besten über entsprechende Sparmaßnahmen. Diese gelten vor allem, wenn man einen erheblich höheren Gasverbrauch als die genannten Zahlen feststellt. Es muss auch die Frage gestellt werden, ob eine neue und moderne Heizungsanlage installiert werden sollte, die sich auch mit einer Solaranlage kombinieren ließe. Die Investitionskosten dürften sich allerdings über einen relativen Zeiteinsatz einer solchen Anlage amortisieren.

Eine weitere Energiesparmaßnahme könnte die Umstellung von sog. H- zu L-Gas sein, wobei das L(ow)-Gas einen zwar geringeren Methangehalte aufweist, jedoch zu günstigeren Kosten produziert wird wie das Gegenstück H(igh)-Gas. Die Zeichen stehen jedoch auf den Einsatz von H-Gas, da die L-Gas-Vorkommen zunehmend weniger werden. Die Umstellung auf H-Gas hat im Jahr 2015 begonnen, das Projekt ist auf Grund der hohen Zahl von Verbrauchern, es sind rund vier Millionen Kunden, allerdings bis ins Jahr 2029 terminiert. Innerhalb dieses Zeitfensters werden die Anbieter dazu auffordern, vorhandene L-Gas-Anlagen umzubauen.

Welche Größen bestimmen eigentlich den Gaspreis?

Zur Berechnung setzen die Anbieter auf zwei verschiedene Berechnungsarten. Wirft man einen Blick auf den Gaszähler, ergibt sich der Verbrauch in Kubikmeter. Im Gegensatz zur Jahresrechnung, sie enthält den Gaspreis, den Anfangs- und Endstand sowie den genauen Zeitraum der Abrechnung, in der der Verbrauch des Gases in Kilowattstunden aufgeführt ist. Wer diese Größen umrechnen möchte, benötigt dazu den Brennwert, der genau spezifierten Formeln folgt, die über eine Zustandszahl zur detaillierten Berechnung führt.

Wie lauten aber nun die Kenngrößen des Gaspreises? Rund die Hälfte entfällt auf den Bereich von Einkauf und Vertrieb. Die Kosten für diesen Teil richten sich nach dem durchschnittlichen Gaspreis und wirkt sich aus mit 3,35 Cent. Etwa 24 Prozent verschlingen die Steuern, im Schnitt sind es 1,63 Cent. An der dritten Stelle kommen die Kosten für Messungen sowie für das Netzentgelt hinzu, für die sog. Durchleitungsgebühr werden im Schnitt 1,51 Cent nötig, was rund 22 Prozent des Gesamtpreises ausmacht. Mit einem Betrag zwischen 0,51 Cent und 0,93 Cent stehen die Förderabgaben auf dem vierten Platz (rund 8,3 Prozent), die unterschiedlich hohen Abgaben richten sich jeweils nach dem Anbieter. In den Förderabgaben enthalten sind zudem die Nutzung von öffentlichen Straßen oder die Konzessionszahlungen von Kommunen. Diese statistischen Informationen wurden 2015 zusammengesetzt.

Geht der Gaspreis nach oben oder doch runter?

Um die Entwicklung des Gaspreises einzuschätzen, ist es wichtig zu wissen, wie sich die Liberalisierung des Marktes, die 2005/2006 eingeleitet wurde, auswirkt. Zu diesem Zeitpunkt übernahm die Bundesnetzagentur die Aufsichtpflicht über das Marktgeschehen. Ihr Ziel war eine Machtreduzierung großer Anbieter, gefördert wurde dadurch der Marktzugang kleinerer Gaslieferanten, vor allem sollten jedoch die Verbraucher von den sich veränderten Preisstrukturen profitieren.

Nur vier Jahre später erfolgte der nächste wichtige Schritt, der noch heute den Gasmarkt bestimmt. Im Jahr 2010 kam es nämlich zu einer Auflockerung der Gaspreise, die sich nach dem Ölmarkt ausrichtete. Es grenzt allerdings an Ironie, dass sich ausgerechnet die Ölpreise reduzierten, der Gaspreis an dieser Tatsache jedoch nicht beteiligt wurde. Geblieben sind allerdings teils starke Preisschwankungen, sodass sich insgesamt doch niedrigere Preise am Gasmarkt durchsetzen konnten.

Spürbar für die Verbraucher wurden Preissenkungen in den letzten zurückliegenden Jahren, 2015 vorangetrieben durch 60 Gasanbieter, von drei bis fünf Prozent. Dennoch sind die gefallenen Kosten mit Vorsicht zu genießen. Nimmt man zum Vergleich nämlich die ab 2014 eingebrochenen Preise für Erdgas um insgesamt rund zwei Drittel, sind die um drei bis fünf Prozent gesenkten Gaspreise kaum der Rede wert. Selbst für Fachleute ist diese Entwicklung kaum erklärbar.

Deutscher Binnenmarkt als Hemmschuh stärker sinkender Preise

Die „nur“ moderat gesunkenen Gaspreise hängen ursächlich mit dem Ninnenmarkt in Deutschland zusammen. Was damit erklärbar wird, dass das Land ein Gasimporteur ist und es keine Förderstandorte besitzt. Um die Gasförderungen abzusichern, kooperieren etliche inländische Gasunternehmen langfristig mit Teilnehmerstaaten am Förderungsprozess. Die Folge sind weitreichende Abhängigkeiten von solchen Ländern, die sich negativ auf die Gaspreise auswirken. Irritierend sind auch Streitereien zwischen den Förderländern, die teilweise die globalen Marktgegebenheiten aushebeln. Wobei auch politische Verhältnisse mit einzubeziehen wären, etwa der russische Konfliktherd mit der Ukraine.

Den deutschen Anbietern bleibt nicht anderes übrig, als Alternativen zu suchen, um einen Ausweg aus den Abhängigkeiten zu finden. In diesem Zusammenhang fällt der der Fachbegriff „Hydraulic Fracturing“, kurz Fracking genannt. Mit Fracking sind tiefere Erdbohrungen möglich, mit denen sich größere Erdgasvorkommen finden lassen. Allerdings ist die Gefahreneinstufung relativ hoch, was von Anbietern gerne verneint wird, wenn sie Bohrlöcher mit Chemikalien füllen. Dagegen stehen jedoch nachweislich geführte Umweltschäden durch verseuchte Böden und Verunreinigungen des Grundwassers. An einer ökologischen und ökonomischen zufriedenstellenden Fördermethode darf also gezweifelt werden.

Auch Verbraucher trifft eine Teilschuld

Etliche deutsche Gasempfänger kümmern sich zu wenig um die eigene Gasversorgung und sind offenbar kaum gewillt, Preise und Konditionen der Anbieter miteinander zu vergleichen und sich für einen günstigeren Anbieter zu entscheiden. Es fehlt also am Druckaufbau gegenüber den Anbietern, die aus dem Verhalten der Kunden schließen, keine weitreichenden Preissenkungen vorzunehmen. Sie können demnach sicher sein, dass sich die Mehrheit ihrer Kunden auch künftig zu einem Verbleib innerhalb der Grundversorgung überreden lassen, die durch lokale Anbieter weiterhin angeboten wird. Im Gespräch aber sind für das laufende Jahr wieder einmal Preissenkungen von bis zu fünf Prozent. Wie gesagt, es fehlt der Kundendruck auf die Gasanbieter.